Von Jochen Schneegans
Ohne Trinkwasser verdursten wir Menschen in der Regel innerhalb von 4 Tagen.
Trinkwasser ist also überlebenswichtig.
Winkraft ist nach neuester Einschätzung unserer Regierung systemrelevant aber noch lange nicht überlebenswichtig.
Das Energieversorgungssystem, wie wir es derzeit haben, kann auf die Windkraft verzichten oder etwa nicht?
Die folgende Grafik aus den Sommer 2020 verdeutlicht, die Systemrelevanz.
54.000 MW Windkraft leisten über eine Woche keinen nennenswerten Beitrag zu unserer gesicherten Grundversorgung mit Strom.

Es ist ein verantwortungsloses, gefährliches Experiment, wenn man Industrieanlagen zur Windkraftnutzung in Trinkwasserschutzgebieten errichten will.
Was schief gehen kann, wird schief gehen. Der Schaden ist ggf. irreparabel oder nur mit dauerhaften erheblichen Kosten zu beseitigen, auch wenn es alle Gutachten vorher besser wußten. Es passiert schon nichts, außer, dass tiefgründende Baumaßnahmen und kilometerlange Zuwegungen ausgebaut für Schwerstlasttransporte wasserführende Schichte zerstören können. Es passiert schon nichts, wenn in Trinkwasserschutzgebieten, trotz eines Verbots des Bodeneingriffs, hunderte (10 bis ggf. 30 m tiefe) Rüttelstopfverdichtungen als Bodenverbesserungsmaßahmen eingebracht werden. Die unser Trinkwasser schützende Bodenschicht wird dabei regelrecht perforiert, drainiert. Es ist schon schizophren, eine Zerstörung des Bodens als Bodenverbesserung zu bezeichnen.
Das Risiko einzugehen, wegen einer Windkraftanlage eine Brunnen zu verlieren, ist bei der angespannten Trinkwasserversorgung schon grob fahrlässig. Es sind bei uns aber gleich 5 Industrieanlagen zur Windkraftnutzung im Wasserschutzgebiet des Brunnen Gleicheplatz geplant. Wer nimmt seinen Hut, wenn das schief geht? (keiner, denn das konnte man ja nicht ahnen) Wer trägt die Kosten? (wir, die Wasserverbraucher, denn ein Fehlverhalten konnte niemandem angelastet werden)
Trinkwasser ist überlebenswichtig, Strom nicht.
Es gibt also bei entsprechender Betrachtung keine Güterabwägung zwischen Wasser oder Strom. Wem nützt also das gefährliche Experiment?
Ich wünsche mir von allen Beteiligten mehr Courage und Einsatz bei Schutz unseres Trinkwassers.